Mitarbeiterinterview mit Peter Wägerle
Mitarbeiter der ersten Stunde: Schon bei der Gründung der IDAP war Peter Wägerle dabei. Als einer der ersten Mitarbeiter der IDAP-Geschichte hat er in 30 Jahren Meilensteine und zahlreiche Digitalisierungstrends miterlebt. Aus Anlass des IDAP-Jubiläums berichtet er darüber in unserem Interview. Viel Spaß beim Lesen!
Was war Ihr Berufswunsch, als Sie ein Kind waren?
Was ich als Kind werden wollte: Das weiß ich gar nicht mehr, vermutlich Lokomotivführer oder Rennfahrer wie viele Kinder. Allerdings habe ich mich schon immer für Wissenschaft und Technik interessiert. Ich mag es, wenn die Dinge konkret und exakt sind. Dementsprechend habe ich mich auch für ein wissenschaftliches Studium entschieden, Geophysik.
Welche Position haben Sie heute bei der IDAP inne und wie war Ihr vorheriger Werdegang?
Nach meinem Studium und dem Zivildienst habe ich zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin gearbeitet. Nach meinem Umzug in die Eifel wurde ich angesprochen, ob ich bei der IDAP mitarbeiten will. Gemeinsam mit den Gründern Günther Christen und Alfred Bastian, Marita Bastian und Gerhard Schleef-Stegmann gehörte ich zu den ersten Mitarbeitern der IDAP.
Das Geophysik-Studium ist sehr ähnlich dem der Physik und damit sehr breit gefächert, sodass eine Mitarbeit in ganz vielen Bereichen möglich ist. Auch schon Anfang der 80er Jahre war die IT dort nicht mehr weg zu denken. Die Programme zur Auswertung der Daten schrieb man sich zum großen Teil selbst.
Im Vergleich zu heute war die Situation aber natürlich eine andere. So wurde einmal dem ganzen Institut der Zugang zum Zentralrechner gesperrt, weil ich ein paar Dateien zu je 1 MB erzeugt hatte.
Dennoch war das Studium eine gute Voraussetzung für eine berufliche Zukunft im IT-Umfeld. Die IDAP suchte einen Assistenten und als dieser wurde ich eingestellt. Ich war aber von Beginn an bei Kundengesprächen dabei und bin so sehr schnell in die Beraterrolle reingewachsen. Damals ging es noch darum, die Anforderungen für Individualentwicklungen zu ermitteln und diese dann einzuführen. Heute geht es mehr darum, die Anforderungen zu verstehen, in „Standardsoftware“ umzusetzen und die Geschäftsprozesse anzupassen.
Wie lässt sich das mit Ihren vorberuflichen Interessen vereinen? Welche Charaktereigenschaften qualifizieren Sie heute für Ihre Tätigkeit bei der IDAP?
Ich glaube, das logische und analytische Denken, das mir schon immer gelegen hat, kommt mir zugute. Im Studium ging es ja auch darum, komplexe Zusammenhänge zu erkennen, Daten zu analysieren und zu erklären. In Betrieben geht es auch oft um komplexe Prozesse und deren Abbildung.
Was macht Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders viel Spaß?
Ich bin immer interessiert an neuen fachlichen Themenbereichen und sehe sie als Herausforderung. Richtig viel Spaß machen mir aber die Kontakte vor Ort. Für mich war es immer das Schönste unterschiedliche Menschen, Mentalitäten und auch Kulturen kennenzulernen, insbesondere auch durch Projekte im Ausland. Spannend fand ich immer die Einblicke in die Produktion. Mich hat immer beeindruckt, zu sehen, welches Know-how hinter scheinbar einfachen Prozessen steckt.
Sie sind schon lange bei der IDAP. Was macht die IDAP als Arbeitgeber aus? Was ist das Besondere?
Gerade weil ich von Anfang an dabei war, ist die IDAP natürlich etwas ganz Besonderes. Vor allem entscheidend ist für mich aber der menschliche Aspekt. Von Anfang an herrschte immer ein sehr freundschaftlicher Umgang. Günther Christen sagte damals oft: „Störungen gehen vor!“ Das gilt nicht nur für Störfälle im Betrieb, sondern auch für Probleme im privaten Bereich. Nur wenn bei den Mitarbeitern persönlich alles in Ordnung ist, können sie vernünftig arbeiten. Das war Günther Christen bewusst, dementsprechend hat er gehandelt und mit den Mitarbeitern nach Lösungen gesucht. Das ist nicht selbstverständlich.
Was unterscheidet die IDAP besonders von ihren Marktbegleitern?
Eine Besonderheit der IDAP ist die große Breite, die wir abdecken. Obwohl wir nur 30 Mitarbeiter sind, können wir Unternehmen komplette SAP-Projekte bieten und bedienen zugleich das Thema MES. Unser eigenes MES System ist dabei ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Zudem endet für uns die Kundenbeziehung nicht mit der Einführung des Systems. Auch nach dem Abschluss eines Projektes bleiben die Projektbeteiligten Ansprechpartner für unsere Kunden, um mit diesen ggf. Probleme zu lösen oder Prozesse weiterzuentwickeln. Mit vielen Kunden haben sich so über die Jahre freundschaftliche Beziehungen entwickelt.
Was sind Ihre persönlichen Highlights / Meilensteine in Ihren IDAP-Jahren?
In meinen 30 Jahren bei der IDAP haben große Wechsel stattgefunden. Am Anfang haben wir nur Individualprojekte gemacht und ein komplettes ERP selbst programmiert. Ab den 90er Jahren hat sich das geändert und wir haben begonnen, uns mit fertigen ERP-Systemen auseinander zu setzen. Da war es noch möglich, zu zweit ein komplettes System einzuführen. Etwas später folgte dann der Wechsel in die SAP-Beratung, in der wir mittlerweile seit nun ca. 20 Jahren fast ausschließlich tätig sind.
Ein Highlight war es immer, wenn ein großes Projekt produktiv ging. Teilweise erforderte das lange Arbeitstage, die sich am Ende aber lohnten. Aufschlussreich war es auch, die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Mentalitäten bei Auslandseinsätzen zu erleben. Während anderweitig zur Mittagspause in ein nettes Lokal gefahren wurde und man mit den dortigen Kollegen nett zusammensaß, ist das bei uns doch eher die Ausnahme.
Gibt es eine spezielle Anekdote oder ein besonderes Ereignis, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist?
Hier eine spezielle Geschichte herauszugreifen ist schwierig. Allerdings erinnere ich mich an mehrere Situationen, an denen wir sehr lange arbeiten mussten. Als wir schließlich fertig waren, blieb uns nur die „Flucht“ aus dem Fenster, da das Gebäude bereits abgeschlossen war. Die Pförtner, die wir dann aufsuchten, waren dann jedes Mal recht überrascht.
Welche ehemaligen Kolleginnen und Kollegen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Da weiß ich nicht, wo ich anfangen soll – da ich von Anfang an dabei war, habe ich ja alle kennengelernt. Wenn, dann muss ich wieder vorne mit Günther, Gerhard, Alfred und Marita beginnen. Ich hatte mit allen eine gute Beziehung, sodass ich alle aufzählen müsste. Jeder war etwas ganz Besonderes.
Was waren die wichtigsten Digitalisierungstrends, als Sie bei der IDAP angefangen haben?
Als ich bei der IDAP begonnen habe, lief Kommunikation nur über persönliche Besuche oder Telefon. Es gab eben weder Handy noch E-Mail, sodass man für den Datentransfer zum Kunden fahren oder Briefe schicken mussten, die jedoch lange unterwegs waren. Die einzige Möglichkeit daneben war noch, kleine Dateien per Telefonkoppler zu senden. Der Hörer wurde in das entsprechende Gerät gelegt, dann wurde gewählt und die Daten kamen an. Seit es E-Mails und Internet gibt, hat sich die Arbeitsweise massiv verändert. Und auch so etwas wie Home-Office war damals überhaupt nicht denkbar.
Für die Digitalisierung von Produktionsprozessen war sicherlich die Entwicklung unseres eigenen MES-Systems von ganz entscheidender Bedeutung.
Wenn Sie die aktuellen Entwicklungen im Bereich Digitalisierung 30 Jahre weiterdenken: Wie wird unser Arbeitsalltag aussehen?
Keine Ahnung – wahrscheinlich werden wir alle einen Chip im Gehirn haben, der unsere Gedanken anzapft. Wenn man bedenkt, was sich in den letzten 30 Jahren getan hat, ist dies nicht unvorstellbar. Und die Geschwindigkeit der Entwicklungen wird nicht langsamer. Schon heute kann man Gedankenströme messen und zum Teil auch schon Geräte damit steuern. Daher ist wenig ausgeschlossen. Ich fürchte, der Mensch wird zunehmend zum digitalen Wesen.
Ich halte es daher für sehr wichtig, menschliche Beziehungen zu erhalten und darauf zu achten, dass diese nicht abstrakter und anonymer werden. Das Motto sollte nicht „immer schneller und immer effektiver“ lauten.
Wenn Sie der IDAP eine Geburtstagskarte schicken dürften: Was würde darauf stehen?
Ich würde mich bei der IDAP für die Zeit bedanken, die wir gemeinsam verbracht haben. Und ihr natürlich alles Gute für die nächsten 30 Jahre wünschen. Ich hoffe, sie behält die Belange und Sorgen der Mitarbeiter immer im Blick. Denn der IDAP geht es nur dann gut, wenn es auch den Mitarbeitern gut geht. Das gilt auch gegenüber Kunden. Man sollte in jeder Situation so handeln, dass es am Ende für beide Seiten passt.
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Dipl. Volksw. Bastiaan de Ruiter Leiter Vertrieb und Marketing+49 2233 93210 0 E-Mail senden
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