Ein weiterer Schritt in Richtung Industrie 4.0: IDAP digitalisiert Wareneingangsprozesse bei Stahlwerk Bous
Hürth, 14. Februar 2024
Automatische Kennzeichenerkennung, durchgängige Dokumentation und smarte Schnittstelle zum SAP-System: Das Stahlwerk Bous ergänzt die bereits seit vielen Jahren genutzte MES-Suite der IDAP Informationsmanagement GmbH um einen zusätzlichen Lösungsbaustein, der die Prozesse im Yardmanagement abbildet. Im Mittelpunkt stehen dabei die vereinfachte Abwicklung der LKW-Verwiegung sowie deren zuverlässige Dokumentation.
„Gemeinsam mit Bous haben wir die Wareneingangsprozesse in den Fokus genommen“, sagt Arno Knobloch, Leiter Entwicklung bei der IDAP. Dafür sei die MES-Suite um den neuen Lösungsbaustein „Yardmanagement“ erweitert worden. „Damit erreicht Bous nun eine starke Vereinfachung der Abläufe in der Hofabwicklung.“
Bei der Planung, Steuerung und Optimierung der Prozesse rund um die Produktion setzt der Stahlspezialist Bous bereits seit 13 Jahren auf die SAP- und MES-Bausteine der IDAP. Während im letzten Projekt die Abläufe im Schmelzbetrieb und der mechanischen Nachbearbeitung im Fokus standen, ging es nun bei der neuerlichen Zusammenarbeit um die Wareneingangsprozesse.
Zeit und Kosten sparen – von der Waage bis zum Versand
Die konsequent auf SAP abgestimmte Yardmanagement-Lösung der IDAP integriert unterschiedliche technische Anlagen und Geräte wie stationäre Terminals, mobile Endgeräte, Kameras, eine Waage und eine Strahlenmessanlage. Dabei umfasst das Grundmodul eine Reihe an Auswertungen zu Aufenthaltszeiten, Nettogewichten, Auslastungen und weiteren Kennzahlen.
Bis zur Einführung des MES-Lösungsbausteins wurden die Daten rund um die LKW-Verwiegung bei Bous 30 Jahre lang größtenteils manuell im ERP erfasst. Durch die Digitalisierung und Automatisierung konnten die händischen Eingaben deutlich verringert werden, was auf Seiten von Bous zu einer wesentlichen Zeitersparnis führt. So wurde beispielsweise das LKW-Kennzeichen früher durch einen Mitarbeitenden von Bous eingegeben. Anschließend mussten die manuell erfassten Wiegedaten über einen Export aus einer Access Datenbank im SAP-System eingelesen werden. Ein Prozess der nicht nur zeitaufwändig, sondern zudem auch fehleranfällig war. Hinzu kam, dass teilweise keine zentrale Ablage zur Verfügung stand.
Bild: "Der Lösungsbaustein MES-YM vereinfacht die LKW-Verwiegung bei Bous"
Quelle: Stahlwerk Bous GmbH
Mit dem Yardmanagement ist dies nun anders. Fahrer, Wäger und andere Prozesspartner profitieren heute durch einen zentralen und durchgängigen Dokumentenaustausch - und das in Echtzeit. „Mit dem MES-Lösungsbaustein Yardmanagement sind wir von einer simplen Wägung mit Kennzeichen und grober Materialbeschreibung zu einer vollständigen Dokumentation des gesamten Materialeingangs aufgestiegen“, sagt Frank Wilhelm, IT-Leiter bei der Stahlwerk Bous GmbH. „Heute sind alle wichtigen Prozesse von der radiologischen Messung bis hin zur Materialbefundung ganzheitlich abgebildet.“
Zudem sorgt das Yardmanagement für effizientere Abläufe. So werden durch Kameras die Kennzeichen erfasst, wenn LKWs auf den Hof fahren oder ihn verlassen. Nicht mehr jedes Kennzeichen eingeben zu müssen, entlastet die Anwender. Zudem werden damit relevante Stammdaten für die digitale Wiegekarte vorerfasst und automatisch eingetragen. Bei der Zweitwägung wird dann die richtige Wiegekarte aufgerufen. Dass keine willkürlichen Eingaben mehr möglich sind, war für viele Mitarbeitende zu Beginn nicht verständlich. Allerdings haben die Beschäftigten sich schnell mit der neuen Suchfunktion angefreundet, die ihre Arbeit erheblich erleichtert. Bei der Abwicklung des Schrotteingangs unterstützt zudem die mobile Befunderapp. Dadurch, dass die Prozesse heute vollständig nachvollzogen werden können, steigt das Vertrauen der Abteilungen in die Datenqualität.
„Seit der Produktivsetzung im April 2023 wurden mehr als 10.000 LKWs automatisch abgefertigt", so Wilhelm. Dies sei nur dank einer konsequenten "Industrie 4.0"-Strategie möglich gewesen. Dabei sei die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der IDAP als strategischen Partner für alle Themen rund um SAP und MES in der Fertigung entscheidend. „Bei uns beginnt die Digitalisierung mit dem Wareneingang. Von der LKW-Waage bis zum Versand – im Zusammenspiel mit SAP sowie den bereits vorhandenen MES-Modulen ist unser Materialfluss heute durchgängig digitalisiert.“
Bild: Pressefoto Frank Wilhelm, IT-Leiter bei der Stahlwerk Bous GmbH
Quelle: Stahlwerk Bous GmbH
Weiterführende Links
- IDAP.mes - schlanke & hochagile Werkzeuge für das Planen, Steuern und Optimieren von komplexen Produktionsumgebungen
- Stahlwerk Bous GmbH - Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie im Internet unter www.stahlwerk-bous.de
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Fakten zu Bous
Die Stahlwerk Bous GmbH steht für ein breites Produktspektrum an Blockguss- und Stranggussformaten, die in mehr als 800 Güten an Schmieden und Walzwerke weltweit geliefert werden. Das Unternehmen ist Teil der GMH Gruppe, beschäftigt über 300 Mitarbeiter und ist ein Vormateriallieferant für eine Vielzahl von Branchen.
Beim Strangguss wird der flüssige Stahl in Kupferkokillen gegossen, welche nach unten offen und wassergekühlt sind. Durch diese Öffnung tritt der Stahl in erstarrter Form aus und wird kontinuierlich über Führungs- und Triebwalzen als Endlosstrang abgezogen. Auf dem Weg von der senkrechten in die über 15 Meter tiefer gelegene horizontale Lage kühlt der Stahlstrang auch im Inneren ab. Er wird hierzu kontinuierlich mit Wasser besprüht und besitzt aufgrund der raschen Abkühlung ein relativ zähes und festes Gefüge.
Bild: Produktion im Stahlwerk Bous - Strangguss (Quelle: Bous)
Beim Blockguss erstarrt der noch flüssige Stahl des Stahlwerks in Kokillen zu konischen Blöcken mit jeweils einer Masse von 1,5 bis 62 Tonnen. Durch den leichten Konus können die meist aus Kugelgraphitguss hergestellten Kokillen nach dem Erstarren des Stahls besser abgezogen werden.
Bild: Produktion im Stahlwerk Bous - Blockguss (Quelle: Bous)
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Über die IDAP
SAP und MES - die IDAP versteht beide Welten. Sie ist der Spezialist für die intelligente Integration der MES- und IIoT-Welt in SAP. Ziel des Unternehmens sind ganzheitliche Softwarelösungen mit durchgängigen Prozessketten und Informationsflüssen - vom Maschinensignal bis ins Controlling. Das breit aufgestellte Beratungs- und Entwicklungsteam der IDAP bietet dabei sowohl umfassendes Verständnis für die Prozesse rund um die Produktion als auch schlanke und agile Bausteine für eine effiziente Fertigung im Sinne von Industrie 4.0.